Löschen einer Festplatte

Löschen einer Festplatte

Mechanische Festplatten können theoretisch, wenn sie nur gelöscht wurden, wiederhergestellt, also lesbar gemacht werden.
Um dies zuverlässig zu verhindern können die Platten mit geeigneten Programmen mehrmals mit, z.B. einem 0101..Muster überschrieben werden, oder wenn die Dinger nicht mehr gebraucht werden auch mechanisch zerstört werden.
Dies geschieht professionell mit einer Hammermühle, die von der Platte nur kleine Fetzen übrig lässt, dem Vorschlaghammer einer Presse.

Oder, eben viel eleganter, durch Löschen der Festplatte durch Zerlegen der HDD und anschließendem Recycling 

Das hat den Vorteil, dass man einen Blick in die Feinmechanik der typischerweise in Winchester Technologie arbeitenden Speicher werfen kann und dann besser versteht wie das Gerät funktioniert.


Spannend ist auch zu sehen wie viele Platten schon vom Hersteller wegen Oberflächenfehler stillgelegt wurden.


Hier sieht man auch sehr schön, dass an diesem Lesearm kein Lesekopf eingebaut war.
Ich habe sehr gestaunt als ich feststellte, dass in Festplatten derselben Baureihe eine verschiedene Anzahl von Scheiben eingebaut war.

Ein Zerlegen ist natürlich auch eine schöne Möglichkeit das Gerät in die verwendeten Werkstoffe aufzutrennen und diese dem Recycling zuzuführen.

Zum Zerlegen

Zuerst den Controller abschrauben und die Kabel von den Schreibköpfen und dem Spindelmotor abziehen.
Danach werden einfach alle Schrauben außen am Gehäuse herausgedreht. Manche Schrauben sind von Aufklebern verdeckt. Da muss der Aufkleber mit dem Cutter aufgeschnitten werden. 

Der Gehäusedeckel geht, wenn man alle Schrauben erwischt hat, ganz einfach ab. Da ich acht Platten zerlegt habe, habe ich einen Schrauber mit einem passenden Torx Bit verwendet. In meinem Fall waren die verwendeten Schlüsselweiten an den  Schrauben T7  – T10.

Den Plattenstapel löst man vom Motor ab indem man die sechs Torschrauben aus der Spindel schraubt.  Dazu einfach mit den Fingern unterstützend gegenhalten.
Wenn man alle Schrauben aus dem Gehäuse gedreht hat geht auch der elektromagnetische Positioniermechanismus heraus und kann mit dem Plattenstapel herausgehoben werden. 

Der Motor ist ebenfalls mit Schrauben an seinem Flansch im Gehäuse befestigt und kann entnommen werden.

Jetzt sind alle Baugruppen auseinandergenommen. Den Motor habe ich aus Neugier per Hammer zerlegt. Ebenso die Schreibköpfe, aus denen ich die Kupferspule ausgebaut habe.

Die Aluminiumdeckel habe ich von den aufgeklebten Stahlplatten getrennt.

Ebenso habe ich die Neodym Magneten von den Käfigen getrennt, in dem ich erst den Träger leicht verbog

und dann den geklebten Magnet abhob.

Die Magnete sind extrem stark und taugen für allerlei Bastelzwecke.

Vorsicht in der Handhabung, die Magnete können splittern. Bitte Schutzbrille und Handschuhe tragen.

 

Die eigentlichen Speicherplatten können jetzt durch Zerkratzen oder Verbiegen unbrauchbar gemacht werden.

Die getrennten Metalle führe ich dem Metallhändler zu.

Das mache ich standardmäßig mit allen Werkstattabfällen um Entropie und Energieverschwendung entgegenzuwirken.

Ein beachtlicher Anteil der auf der Erde vorhandenen Metalle liegt jetzt schon auf Müllhalden und ist nur schwer zu bergen. Da könnte es vernünftig sein Metall zu trennen. Auch ist es energiesparender Aluminium zu recyceln als es aus Bauxit herzustellen. Die Energieeinsparung beträgt 95%.

Für das Kupfer gibt es sogar noch Geld. Es wird gesammelt und wenn ich dann mal wieder einen kleinen Eimer voll habe wird er gegen ein paar Euro abgegeben.  

Die Controller und elektromechanischen Komponenten gehen übrigens in den Elektroschrott um dort recycelt zu werden.

 

 

 

 

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