Holzstufen aus Baubuche

Die Holzstufen sind aus 45mm Baubuche hergestellt. Hierzu werden Buchenlamellen stehend verarbeitet.

Ob des Preises des Grundmaterials und zur  Vermeidung unnötiger Abfälle habe ich zuerst eine Schnittplanung gezeichnet, die natürlich auch die Sägeblattbreite enthalten muss.

Die Herstellung der Holzstufen aus Baubuche beginnt dann mit Zuschnitt auf der Formatsäge von Metabo, auf das Endmaß vor dem Fräsen ohne Zugaben.

Die 45° Anfasungen werden ebenfalls mit der Formatsäge geschnitten.

Die verbleibenden Kanten …

… werden zur Richtung der Begehung und seitlich mit einem Radius von 6mm gerundet.

So sieht es vor und nach dem Fräsen aus.

Die 2200 Fräse von Festool im Einsatz,

und zur besseren Ansicht der ausgespannte Fräser von Festool.

Mit einem Kugellager stützt sich der Festool Fräser  ab, so dass schnell ohne Lineal oder Schablone an der Kante entlang gefräst werden kann.

Alle  verbleibenden Kanten mit 3mm Radius gefräst.

Auf der Unterseite der Stufe aus Baubuche ist eine 4 mm tiefe Einfräsung eingebracht, die das Stahlblech des Stufenträgers aufnimmt.

Hier eine Aufnahme aus einer frühen Prototypisierungs Phase in der ich Wirkung und Abmessungen erprobt habe.

Die Schablone, die zur Einfräsung aufgelegt wird, orientiert sich an der hier angerissenen Markierung.

So sieht es nach einem ersten Fräsdurchgang aus. Nach einiger Erfahrung mit abkippenden Oberfräsen habe ich mir später mit einem Stück MDF eine Hilfsschablone erstellt, mit der ich zuerst den inneren Bereich der Absenkung ausgefräst habe.

Fehlstellen, die an Baubuche in dieser Spezifikation auftreten, werden mit Epoxid basiertem Holzkitt gefüllt. Dazu nehme ich Sikaflor 156, das mit Holzstaub als Thixotropiermittel angedickt wird.

Anschließend wir das ganze einfach eben geschliffen.

Kleine Fehstellen, die nicht auslaufen können, habe ich auch direkt mit Epoxid gefüllt, das ohne Schrumpfen abbindet.

Zu beachten ist, dass Epoxid wegen seiner geringen und länger anhaltenden Viskosität tiefer als Lack eindringt und das Holz einen Tick dunkler färbt als der Lack. Bei mit der Zeit ohnehin zunehmender Vergilbung von Holz und Lack verschwindet die Sichtbarkeit dann wieder .

Die Stufe wird nach dem Verkitten mit einem tiefmatten transparenten 2K PU Treppenlack, der mit 30% Lösungsmittel verdünnt ist, grundiert. Dann erfolgt mehrmaliges Schleifen und Lackieren bis die Oberfläche akzeptabel erscheint und ausreichend Schichtdicke aufgebaut ist. Zweimaliges Lackieren reicht für meine Bedürfnisse hinsichtlich Verschleißfestigkeit und Schutz vor Verschmutzung völlig aus. Moderne 2K Lacke sind nach 30 min grifffest und können nach wenigen Stunden geschliffen werden. Ich präferiere, nach sehr mäßiger Erfahrung mit Wasser basierten Lacken, die Lösungsmittel basierte Variante, die ich mit Schutzmaske verarbeite.

Nach dem Aushärten des Lackes wird ein Streifen Rutschschutz aufgeklebt. Hier verwende ich ein 3M Material „Safety Walk“ 610 in der Breite 25mm, den man mit einer kleinen Gehrungszange einfach rechtwinklig abschneiden kann.

Hierzu muss, kaum verwunderlich, für den geneigten Leser nochmal genau angezeichnet werden, sonst sieht jede Stufe anders aus.

Im nächsten Schritt wird die Holzstufe der Baubuche mit dem stählernen Stufenträgern verschraubt.

Die Befestigung zwischen Stufe und Träger erfolgt mit jeweils 6 Stück Torbandschrauben, die für vergleichbare Belastungen ausgelegt sind und in vorgebohrte Löcher der Stufe maschinell eingeschraubt werden. Zuerst anzeichnen und vorbohren.

Bei einer Schraube mit Gewindedurchmesser von 5 mm verwende ich einen 4mm Bohrer und senke an. Initial habe ich mit 3mm vorgebohrt, was bei der festen Baubuche mehrfach zum Schraubenabriss geführt hat. Das Festziehen erfolgt dann schließlich von Hand, denn nach „Fest“ kommt bekanntlich

„Los“

Die fertige Stufe mit aufgeklebtem Antirutschband an der Auftrittskante sieht dann so aus.

Hier noch ein kleiner Exkurs zum Entfernen von abgerissenen Schrauben aus der Stufe.

Die Instandsetzung der abgerissenen Schraube erfolgte mit einem Zapfensenker zum Ausbohren der Schraube und einem anschließenden Verschluss der Öffnung,  mit einem Stück Rundholz aus Buche. Dazu wird das Dübelholz mit einem Epoxid Kitt im Verbund eingebaut, nach einem Verschleifen wird anschließend neu vorgebohrt.

In der Vergangenheit hatte ich auch schon Schrauben mit einem Cobalt legierten Bohrer ausgebohrt, was aber ein ewiges Gefummel bedeutet. Ausbohren und Verkitten geht definitiv schneller und ist somit zielführender.

Und so sieht das ganz dann nach dem Verschleifen aus.

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